Johann Hartwig von Nostitz-Rieneck

1610-1683

Johann Hartwig war der Sohn von Hans Nostitz, der Landeshauptmann des Herzogtums Wohlau in Schlesien war. Der Vater starb früh und Johann Hartwig wurde von seinem Onkel dem böhmischen Vizekanzler Otto von Nostitz in Obhut genommen. Dieser machte ihn zum Universalerben, unter der Bedingung, dass er zum katholischen Glauben konvertiere. Zu seinen Gütern gehörten Falkenau, Tschochau, Heinrichsgrün, Littmitz, Hlinay, Staditz, Suchay, Morowan und Habrowan.

Nach seinem Studium der Rechte in Siena und Ausübung einiger Ämter stieg er 1650 zum Oberstlandrichter und Oberstlandkämmerer auf. 1646 wurde er zum Graf ernannt, 1652 Oberstkanzler von Böhmen sowie Ritter vom Goldenen Vlies. Er erwarb weitere Güter wie Türmitz und Mieschitz, 1673 die Reichsgrafschaft Rieneck, wodurch er auch zum Reichgrafen wurde. Unter anderem erbaute er in Prag das Palais Nostitz, in dem die Familie Nostitz eine große Münz- und Gemäldesammlung sowie eine Bibliothek mit 15.000 Bänden aufbewahrte. Heute ist das Palais Sitz des tschechischen Kulturministeriums.

Stammfolge:

Nostitz > Zeßner