1706-1788
Rudolph Joseph studierte in Mailand, Prag und Wien, trat in kaiserliche Dienste und wurde bereits mit 22 wirklicher Reichshofrat. Bis 1737 war er mehrfach Gesandter an verschiedenen Fürstenhöfen. In diesem Jahr wurde er Substitut des Reichsvizekanzlers, 1740 Präsident der Reichshofkanzlei. Als solcher sollte er die Kurfürsten beeinflussen, Maria Theresias Mann Franz Stephan von Lothringen zum Kaiser zu wählen. Als dies misslang, musste er zurücktreten, blieb aber weiterhin Gesandter. Nach dem frühzeitigen Tod von Kaiser Karl VI. 1745 war er als kurböhmischer Gesandter bei der Wahl von Franz Stephan zum Kaisern dabei, der ihn zum Reichsvizekanzler ernannte und 1763 in den Fürstenstand erhob. 1744 wurde er Ritter vom Goldenen Vlies.
Maria Theresia war ihm nicht gewogen, seine politischen Vorstellungen stimmten mit den ihren oft nicht überein, mehr noch missbilligte sie seinen Hang zum Glückspiel, seine Verschwendungssucht und Affairen. Sein Einfluß schwand unter Kaiser Joseph II. noch stärker.
Einer seiner Söhne war der Salzburger Erzbischof Hieronymus Colloredo, von dem sich Mozart lossagte und als freier Musiker nach Wien ging.
Stammfolge:
Colloredo > Czernin > Rottenhan > Buquoy > Zeßner