1757-1845
Johann Rudolf Czernin war der Schwager von Heinrich Rottenhan (siehe oben). 1777 erbte er die umfangreichen Güter seines Vaters, die aber wirtschaftlich in schlechtem Zustand waren. Es gelang ihm eine rasche Konsolidierung seiner Vermögensverhältnisse, seine Güter prosperierten und warfen Gewinne ab, die er als Förderer und Mitglied mehrerer Institute und Bildungseinrichtungen der Bevölkerung zugute kommen ließ. Bei seinem Schloss Krásný Dvůr entstand ab 1783 einer der schönsten englischen Parks von Böhmen. Er führte ein offenes Haus für Künstler, Gelehrte und Wissenschafter, Goethe und Mozart waren seine Gäste. Mozart hatte er in seinen Jugendjahren kennen gelernt. Er und seine Geschwister studierten in Salzburg unter der Obhut ihres Onkels, dem Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo, in dessen Diensten die Mozarts standen. Für Johann Rudolph schrieb Mozart ein Übungskonzert für Violine, für die Schwester Antonia, verheiratete Lützow, das achte Klavierkonzert. Johann Rudolph wurde zu seiner Zeit der bedeutendste private Kunstsammler, sein Palais in der Wallnerstraße in Wien beherbergte unter anderem „die Malkunst“ von Jan Vermeer (1632-1675).
1823 wurden ihm, zum Oberst-Kämmerer ernannt, die Akademie der bildenden Künste und das Hofburgtheater unterstellt. Gleichzeitig wurde er Ritter vom Goldenen Vlies.
Stammfolge:
Bruder von Gabriele Czernin/Rottenhan > Rottenhan > Buquoy > Zeßner