Reichsritterstand Georg Ulrich Zeßner-Spitzenberg

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Reichsritterstand Georg Ulrich Zeßner-Spitzenberg

Kaiser Leopold I. (1640-1705), 21.7.1698, 24seitiges Buch, 23 x 33 cm, Hängesiegel ø 19 cm
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Wir Leopold von GOTTES Gnaden Erwöhlter Römischer Kaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, in Germanien, zu Hungarn, Böheimb, Dalmatien, Croatien und Sclavonien, König, Erzherzog zu Österreich, Herzog zu Burgund, zu Braband, zu Steyr, zu Kärnten, zu Crain, zu Lüzenburg zu Wirttenberg, zu Ober- und Nider-Schlesien, Fürst zu Schwaben, Marggraff des Heyl. Röm. Reichs, zu Burgau, zu Mähren, Ober und Nider Lausnitz, Gefürster Graff zu Habspurg, zu Tyrol, zu Pfird, zu Kyburg, und zur Görtz, Landgraff in Elsas, Herr auff der Windischen Marck, zu Portenau und Salins.
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Bekennen für Uns und Unsere Nachkommen im heyligen Römischen Reich, auch Unseren Erbkönigreichen, Fürstenthumben und Landen offentlich mit diesem Brieff und thuen Kund allermänniglich; Wie wohl die höhe der Römisch Kayserlichen würdigkeit, darein Uns der Allmächtige GOTT nach seiner Vätterlicher Fürsehung gesezet hat, durch macht seines erleuchten Throns mit vielen herzlichen und edlen Ritterlichen Geschlechten und Underthanen gezieret ist, jedoch weil solche Kayserliche Hoheit, je mehr die Geschlechter ihrem guten herkommen, tugenden und verdienen nach mit ehren würden und wohlthaten begabet werden, je herzlicher der Thron Kayserlicher Mayst. glanzet und scheinbarlicher gemacht wird, auch die Underthanen durch erkantnus Kayserlicher mildigkeit zu desto mehr schuldi-
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ger gehorsamen verhaltnus, Ritterlichen thaten und getrewen, gehorsamben, stet und beständigen diensten bewegt und verursacht werden. Und Wir dan aus jetzberührter Kayserlicher Hoheit, auch angebohrner güthe und mild in gnaden vorderist geneigt seynd, aller und jeglicher Unserer und des Heyligen Römischen Reichs, auch Unserer Erbkönigreichen, Fürstehthumben und Landen Underthanen und getrewen ehr, würde, auffnehmen und wohlstand zu betrachten; So seynd Wir doch mehreres und begierlicher gewogen, der jenigen nahmen, Stammen und Geschlecht in noch höhere ehr und würde zu erheben, und zu sezen, deren Vorelteren und Sie von gutem adelichen Stand herkommen, oder sich in Unseren und des heyligen Römischen Reichs underthänig- und getrewen, gehorsamen diensten vor anderen standhafftig erzeigen und beweisen.
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Wan Wir nun gnädiglich angesehen, wargenommen und betrachtet die ehrbarkeit, redlichkeit, gute sitte, tugend, wandel und vernunfft, damit vor Uns Unser lieber getrewer Georg Ulrich Zesner von Spitzberg, gerühmet- auch daß von unserem Vorfahren glorwürdigsten andenckens, Rudolpho Secundo als Böhmischen König, seine Voreltern in ansehung ihrer Unserm Ertzhauß Österreich aller underthänigsten trewgeleisten Kriegs- und anderen ersprieslichen diensten, mit dem Böheimbischen Ritterstand mildreichest begnadet worden, in deren fuesstapfen einzufolgen er, Georg Ulrich seine jugend in Unseren Kayserlichen Kriegsdiensten zugebracht, folgende Zeit aber bis anhero so wohl in verschiedenen ihme auffgetragenen Kriegs- als Civil commissionen sich stetes getrew und eifferig gebrauchen lassen, wie weniger nicht seine
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drey Söhne sich in Unseren Kayser- und Königlichen Hoff- und Kriegsdiensten befinden, nemblich Johann Ulrich Carl als Unser Kayserlicher Trucksäs, Hanns Heinrich bey Unser Königlich Böheimbischen Jägerey, und Wentzel Gottfried bey Unserem so genanten Marguise Bagni Regiment zu Fues als Fendrich, wobey Sie, und ein jeder in seiner function, auch in mehr anderen ersprieslichen diensten mit aller trew gegen Uns, dem Römischen Reich, und Unserem Löblichen Ertzhauß Österreich bis in ihre gruben und zu letztem blutstropfen zu continuiren des allerunderthänigsten erbietens seynd, es auch wohl thuen können, mögen und sollen. – So haben Wir demnach in gnädigster erkantnus solch angezogener trewe ihm Georg Ulrich Zesner von
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Spitzenberg, seinen anererbeten Böheimbischen Ritterstand nicht allein gnädigst confirmirt, sondern auch zu verspührung Unserer Kayserlichen gnade ihne sambt seinen ehelichen Leibs Erben und derselben Erbens Erben manund Weibs Personen in Unsern und des heyligen Reichs, auch Unserer Erbkönigreichen, Fürstenthumb- und Landen Ritterstand erhoben, gesezet und einverleibet, auch zu der Schaar, Gesell- und Gemeinschafft wnderer Unserer uralten Adelich- und Rittermässigen Personen zugeeignet, zugesellet, und darzu würdig und tauglich gemacht, gleicher weis, als ob er von seinen vier Ahnen Vatter- und Mütterlichen Geschlechts zu beyden seiten in solchem stand gebohren und hergekommen weren. – Thuen das, erheben, würdigen und sezen ihn, seine iezige und künfftige eheliche Leibs Erben, man und Weibs Personen in den stand, grad ehr,
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und würde Unserer und des heyligen Reichs, auch Unserer Erbkönigreichen, Fürstenthumen und Landen uralte Ritterschafft, gesellen, gleichen und füegen Sie auch zu der schaar Gesell- und Gemeinschafft anderer uralter Rittermässigen Personen alles von Römischer Kayserlicher macht vollkommenheit, hiemit wissentlich, in krafft dies Brieffs, und mainen, sezen und wollen, daß nun hinfüro genanter Georg Ulrich Zesner von Spitzenberg Unser und des heyligen Römischen Reichs, auch Unserer Erbkönigreich- Fürstenthumben und Landen uralter Ritter seyn, geheissen
und von männiglich an allen ohrten und enden, in allen und jeden handlungen, sachen und geschäften, geist- und Weltlichen dafür gehalten, geehret, genennet und geschrieben werde, darzu auch alle und jede gnad, ehr, würde, freyheit, Stimm, Session, vortheil, Recht, gerechtig-
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keit mit beneficien, auff Dombstifften, altherkommen und gut gewohnheit haben, Sich auch aller ander Adelicher Sachen und geschäfften, Gesell- und Gemeinschafften ruhiglich gebrauchen solle, in massen alle andere Unsere und des heyligen Reichs, auch Unserer Erbkönigreichen, Fürstenthumber und Landen Rittermässige Personen, Sie seyen gleich von unß selbsten mit dem Schwerd und denen hiezu gehörigen ceremonien zu Ritter geschlagen, oder sonsten in andere weeg zu Ritter gemacht, solches alles haben, sich dessen freuwen, gebrauchen und geniessen von Recht oder gewonheit. Ferner und zu mehrer Gezeugnus uns bekräfftigung solcher erhebung in vorbestimbten des heyligen Römischen Reichs, auch Unserer Erbkönigreich- Fürtehthumb- und Landen Ritterstand, haben
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Wir gedachtem Georg Ulrich Zesner von Spitzenberg, seinen ehelichen Leibs Erben und derselben Erbens Erben man und Weibs Personen sein anererbtes und bis anhero geführtes Wappen nicht allein confirmiret und bestettiger, sondern auch mit einer Cron verbesserter für und für in ewige Zeit also zu führen und zu gebrauchen gnädiglich gegönnet und erlaubet, als mit nahmen einen blauen Svickel, worin ein grün wasender spizigter Berg, über gedachtem Svickel seynd zwey so genante seithen Schild, deren Lincker roth, oder rubinfärbig, rechter aber weis oder silberfärbig, auff besagten Schilden stehet ein frey offener adelicher blau angeloffener- und inwendig rotgefütterter Turniers Helmb, gezieret mit seinem anhabendem Cleinod, dan lincker seits mit blau und weis, rechter seits aber mit rot und weis abhangenden Helmdecken, auch einer guldnen Cron, über wel-
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cher zwischen zweyen Adlers Flügeln mit denen Sachsen einwerts gekehrter- und deren hinderer unten weis und oben blau, vorderer aber unten roth und oben weis ein grüner dannenbaum zu ersehen. Als dan solch gnädigst confirmirt, verbessert und bestettigtes Wappen in mitten dieses Unseres Kayserlichen Libellweis geschriebenen Brieffs gemalet und mit farben eigentlicher entworffen ist. Thuen das, gönnen und erlauben vorgemeltem Georg Ulrich Zesner von Spitzenberg, und allen seinen iezigen und künfftigen ehelichen Leibs Erben und derselben Erbens Erben, man und Weibs Personen, daß Sie vorbeschriebenes Adelich- und Ritterliches Wappen in allen und jeden ehrlichen, redlichen, Ritterlichen sachen und geschäfften zu schimpf und ernst, in streiten, stürmen, Kempffen, turnieren, gestechen, gefechten, Ritter spie-
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len, Veldzügen, Pannieren, Gezelden uffschlagen, Insieglen, Pettschafften, Kleinoden, begäbnüssen, Gemählden, und sonst allen orten und enden, nach ihren ehren, nottürfften, willen und wohlgefallen gebrauchen und geniessen sollen und mögen, von Recht oder gewonheit, von allermanniglich unverhindert. – Und gebieten darauff allen und jeden Churfürsten, Fürsten, Geist- und Weltlichen, Praelaten, Graffen, Freyen, Berren(?), Rittern, Knechten, Landmarschallen, Landeshauptleüten, Landvögten, Haubtleuten, Vitzedomben, Vögten, Pflegern, Verweesern, Ambtleüten, Landrichtern, Schultheisen, Burgermeistern, Richtern, Räthen, Kundiger der Wappen, Ehrensolden, Persevanten, Burgern, Gemeinden, und sonst allen anderen Useren un des Reichs, auch Unserer Erbkö-
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nigreich- Fürstenthumb- und Landen Unterthanen und getrewen, was würden, stand, oder weesens die seynd, ernst und vestiglich mit diesem Brieff, und wollen, daß Sie mehrgedachten Georg Ulrich Zesner von Spitzenberg für Unseren und des heyligen Römischen Reichs, auch Unserer Erbkönigreich- Fürstenthumber und Landen Ritter halten, auch also nennen, schreiben, erkennen, achten, und ehren, wie auch ihne, seine eheliche Leibs Erben und derselben Erbens Erben, man und Weibs Personen bey obberührtem Adelichem Ritterlichen Wappen ohne alle irrung geruhiglich bleiben, sich dessen freüwen, gebrauchen und geniessen lassen, hierwider nicht thuen, noch das jemands anderen zu thuen gestatten, in keine weis noch weeg, als lieb einem jeden seye Unser und der Reichs schwere ungnad und straff und darzu ein pöen, nemblich Sechzig marck lötigen golds zu vermeiden, die ein jeder, so offt er
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freventlich hierwider thete, Unß halb in Unser und des Reichs Cammer und den anderen halben theil vielernantem Georg Ulrich Zesner von Spitzenberg Rittern, seinen ehelichen Leibes Erben und Nachkommen, so hier wider beleidiget wurden, unnachlässig zu bezahlen verfallen seyn solle; doch anderen, die vielleicht dem vorgeschriebenen Ritterlichen Wappen gleichführten, an ihren Rechten und gerechtigkeiten unvergriffen und unschädlich. – Mit urkund dieses Brieffs, besiegelt mit Unserm Kayserlichen anhangendem Insiegel, der geben ist in Unser Statt Wien den ein und zwanzigsten tag Monats July nach Christi Unsers Lieben Herrn und Seeligmachers gnadenreicher geburt im Sech-
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zehn hundert acht und Neunzigsten, Unserer Reiche, des Römischen im ein und Vierzigsten, des Hungarischen im vier und Vierzigsten, und des Böheimbischen im Zwey und Vierzigsten Jahre
Unterschrift
Leopold
Unterschrift
vt Dominicus Andreas Graff von Kaunitz
Ad Mandatum Sac’ae Caes’o Majestatis proprium
Unterschrift
CF Consbruck
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Registr, und collat.
Johann Fridrich Wening
Registrator